Der Lebende Boden

Der Boden ist da, aber welcher? Habe ich mich bis vor ca 1 Jahr nie gefragt, obwohl ich darauf gehe, darauf schlafe (im Bett, das im Haus steht, das auf dem Boden steht) und die Erzeugnisse esse, die darin und darauf wachsen. Ich atme sogar, weil es den Boden und die darin wachsenden Pflanzen gibt. Meine Wahrnehmung und damit Wertschätzung gegenüber dem Boden war inexistent, obwohl von so zentraler Bedeutung. Mit dem vertieften befassen mit dem Thema Boden, wuchs meine Wertschätzung und nach ein paar Monaten hatte ich dann auch einen Namen für "den Boden": Humus. Voller leben, voller Feuchtigkeit, nährstoffreich und am wichtigsten, zumindest für meine Erkenntnis, ein selbsttragendes System, dass der Mensch nur nicht aus der Balance bringen darf. Der Mensch muss nicht die Balance halten, das macht die Natur selber.
Boden erklärt in 10:24min

Die simple Erkenntnis, dass der Boden lebt war ein Erwachen für mich.
Falls du auch interesse hast, 10:24 min deines Lebens in das Thema reinzuhören, dann schau doch folgenden Film gemacht von der Ökoregion Kaindorf in der Oststeiermark. Es ist ein Teaser für deren schon im 2009 produzierten Filmes über das Potential des Humusaufbaus.
Falls es dann doch noch etwas tiefer sein darf, hier eine Reportage vom ORF aus dem 2019 auch über das Humusaufbau Projekt in der Ökoregion Kaindorf. Dauert dann doch etwas länger (26:59min), aber dafür auch etwas umfassender und verdaubarer.
ORF Reportage über Ökoregion Kaindorf und Humusaufbau in der Landwirtschaft
Falls du jetzt mehr über die Ökoregion Kaindorf erfahren möchtest (ging mir auch so und ist faszinierend):
Ökoregion Kaindorf in der Oststeiermark
Und für die, die es noch etwas detailierter wissen wollen, die lesen einfach weiter. Wir beginnen bei den Herausforderungen und gehen dann weiter zu den Lösungen.
Bodenproblemen auf den Grund gehen

Fakten zu den Problemen basieren auf dem Buch "Humusaufbau - Chance für Landwirtschaft und Klima" von Gerald Dunst aus dem 2019.
Wieso nur eine Quelle? Das Buch gibt einen umfassenden und ehrlichen Einblick in die Thematik mit einem klaren roten Faden. Es macht daher keinen Sinn das Rad neu zu erfinden. Wo ich als Sinnvoll erachte, werde ich zusätzliche Informationen anfügen.
Aber was sind nun die Hauptprobleme, die unser Boden hat (je nach Ort natürlich in unterschiedlichem Masse)?
- Nährstoffarmut
- Nährstoffausschwemmung und Bodenerosion
- Chemierückstände (Pestizid-, Insektizid- und Herbizidrückstände) im Boden und anschliessend im Wasser
- Zu feucht und zu trocken (je nach Jahreszeit und Wetterlage)
- CO2 abgabe durch Humusabbau (in der Landwirtschaft, aber auch im zerstören von Mooren und ändlichem)
- Sinkender Grundwasserspiegel
- Handelsdünger wird in Zukunft nur teurer.
Und jetzt, was kann man dagegeben machen?
Die Lösung in einem Wort: Humusaufbau

Auch die Lösungen kommen zum Grossen Teil aus dem Buch von Gerald Dunst über Humusaufbau: